Unsere Schule pflegt Partnerschaften mit mehreren Schulen in
anderen Ländern und Regionen. Wir möchten unseren Schülerinnen
und Schülern damit die Möglichkeit geben, andere Kulturen
kennenzulernen und so ihren eigenen Horizont zu
erweitern.
Die Partnerschaften werden durch Schüleraustausche aufrecht
erhalten und gepflegt. Die Organisation übernehmen Lehrkräfte
unserer Schule.
Aktuell pflegen wir Partnerschaften nach:
Ansprechpartner | ||
- Tours (Frankreich) | Frau Kunze | nkunze@gymnasiumcoswig.de |
- Schweiz | Frau Liebau | liebau@gymnasiumcoswig.de |
- Kielce (Polen) |
Frau Malcher Frau Siodmok |
malcher@gymnasiumcoswig.de siodmok@gymnasiumcoswig.de |
- Tomsk (Russland) | Frau Seidemann | seidemann@gymnasiumcoswig.de |
- Togo (Westafrika) |
Herr Zeimetz Herr Hamann |
zeimetz@gymnasiumcoswig.de |
Frankreich… Woran denkt man da? - an Paris, an Baguette, an
Wein und an die französische Sprache.
All das und vieles mehr haben wir hautnah bei unserem
Frankreichaustausch nach Tours erlebt, der jährlich gemeinsam
mit dem Gymnasium Luisenstift stattfindet.
Wir waren umzingelt von Wangenküsschen, wunderschönen und zugleich hyper-aktiven Französinnen und ganz viel in Tempo des Lichts gesprochenem Französisch, also das komplette Programm Frankreichflair.
Angefangen hat unser kleines Abenteuer mit einer unglaublich
unbequemen und super langen Busfahrt Richtung Westen.
Erster Halt: Paris. Die Stadt der Liebe hat uns binnen Sekunden
in ihren fast magischen Bann gezogen und so sind wir- getarnt
als die typischen Touristen - in sechs Stunden zum Eiffelturm,
zum Arc de Triomphe, zur Notre Dame, zum Louvre und wieder
zurück gestiefelt. Natürlich wurden überall massenhaft Fotos
geschossen - unsere „Touristen-Tarnung“ würde ja sonst komplett
auffliegen.
Am Abend sind wir dann nach typisch deutscher Manier eine
Stunde zu früh in Tours angekommen. Nach einer herzlichen
Begrüßung voller Umarmungen, Austauschen des neuesten Klatschs
und Tratschs und schönen Momenten, in denen man seinen
Gasteltern vorgestellt wurde und nicht wusste, wie man diese
begrüßen sollte (Wangenküsschen oder Handschlag), fuhren wir
alle zu unserem Zuhause für die folgenden sieben Tage.
Der nächste Tag begann mit kolossaler Müdigkeit: Franzosen
essen erst gegen 20h30 Abendessen, unser Schlafrhythmus war
sehr zerstört. Wir lernten an diesem Tag das Lycée Balzac, die
Schule unserer Austauschpartner, kennen. Es war ein sehr großes
Gebäude, das Schulessen war echt lecker. Der Unterricht nahm
sich dann wieder nicht viel - auch hier war die Motivation
literarisch wertvolle Texte auszuarbeiten nicht besonders hoch,
was der Lehrer natürlich überhaupt nicht verstand.
Was uns außerdem noch lang im Gedächtnis bleiben wird, sind
wunderschöne Schlösser, die aus einem Disneyfilm hätten stammen
können. So haben wir das Schloss „Villandry“ mit seinen
atemberaubenden Gärten oder unseren persönlichen Favoriten
„Azay le Rideau“ besichtigt. Natürlich wurden auch hier viele
Fotos gemacht und das ein oder andere Eis verspeist.
Ein weiteres Programmhighlight war die Weinverkostung im
Weingut „Cave de Vouvray“. Nach einer Führung durch die
unterirdischen Lagerstätten durften wir drei verschiedene
Weißweine probieren, von denen wir so sehr begeistert waren,
dass wir fast den ganzen Laden leergekauft hatten, natürlich
alles Mitbringsel für unsere Eltern.
Den Austausch können wir allen empfehlen, egal welche Französischkenntnisse ihr besitzt, traut euch! Das ist es absolut wert. Wir haben neue Freundschaften geschlossen, können auf unserer to-do -Liste einiges abhaken und haben in all dem Trubel vermutlich ein paar neue französische Vokabeln gelernt.
À bientôt en France!
Lydia, Fabia, Auriane und Theresa
(Schülerinnen des Gymnasiums Coswig und Luisenstifts in
Radebeul)
Ziele des Austauschs |
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Zielgruppe |
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Dauer |
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Unterbringung & Verpflegung |
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Kosten |
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Der Schüleraustausch mit der französischsprachigen Schweiz hat
am Gymnasium Coswig Tradition.
Seit vielen Jahren empfangen Schülerinnen und Schüler aus
Coswig und Radebeul für zwei Wochen im April ihre
Austauschpartner aus der Schweiz und verbringen mit ihnen
einige Schultage, einen Sporttag und die Osterferien in den
Familien.
Gegen Ende des Schuljahres fahren die Coswiger und Radebeuler
Schüler in die Schweiz in den französischsprachigen Kanton Pays
de Vaud, zu deutsch Kanton Waadt. Die zwei Wochen umfassen die
letzte Schulwoche und die erste Sommer-ferienwoche, in denen
die Teilnehmenden in den Schweizer Familien untergebracht sind.
In der Umgebung des Genfer Sees haben sie die Möglichkeit, die
Kultur und Lebensart ihrer Gastfamilien kennenzulernen und ihre
Fremdsprachenkenntnisse anzuwenden. Es entstehen jedes Jahr
viele neue Eindrücke, Erfahrungen und Freundschaften, die für
bleibende Erinnerungen sorgen.
Ziele des Austauschs |
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Zielgruppe |
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Dauer |
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Unterbringung & Verpflegung |
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Kosten |
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Im Mai 2022 begrüßten wir zum ersten Mal unsere polnischen
Freunde vom VI Liceum Ogólnokształcące im. Juliusza
Słowackiego aus Kielce. Die Gruppe der 19 Schülerinnen und
Schüler wurden von zwei Lehrkräften begleitet. In der
gemeinsamen Woche zeigten wir ihnen nicht nur unseren Alltag
und unsere Schule, sondern u.a. auch Dresden, Moritzburg, die
Sächsische Schweiz und Berlin. Zum Abschluss der Woche grillten
wir in Brockwitz. Der Abschied am nächsten Morgen um 6 Uhr in
Dresden fiel uns sichtlich schwer.
Umso größer war die Wiedersehensfreude bei unserem Rückbesuch
im September 2022. Wir wurden wir sehr freundlich und
warmherzig empfangen und lernten die große Gastfreundschaft
unserer Gastfamilien (satt sein wurde nur schwer akzeptiert)
sowie die polnische Kultur kennen. Neben dem Besuch der Schule
standen viele andere Orte und Erlebnisse auf unserem
umfangreichen Programm: Von der Stadt Kielce über die
Woiwodschaft Heiligkreuz (entspricht bei uns einem Bundesland)
und den Besuch der Gedenkstätte in Michniów bis nach Krakau und
zur Gedenkstätte Auschwitz. Wir waren viel unterwegs, haben
viel erlebt und waren auf der Heimreise sichtlich müde - im
Flixbus war es viel leiser als auf der Hinfahrt.
Zusammenfassend können wir sagen, dass wir in den zwei
gemeinsamen Wochen viele Eindrücke rund um die
deutsch-polnische Geschichte und die polnische Kultur gesammelt
haben. Und das Wichtigste: Wir haben neue Freunde
gefunden.
Finanziell wurden wir bei unserem Austausch umfangreich vom
Deutsch-Polnischen Jugendwerk und der Stadt Coswig unterstützt,
sodass die Teilnehmenden sich voll und ganz auf ihre Gäste
konzentrieren konnten. Dafür sind wir sehr dankbar!
Wir freuen uns schon auf das nächste Treffen!
Ziele des Austauschs |
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Zielgruppe |
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Dauer |
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Unterbringung & Verpflegung |
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Häufigkeit |
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Kosten |
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Unsere Schulpartnerschaft mit dem 25. Gymnasium in Tomsk
besteht seit 2018. In diesem Jahr besuchten wir unsere Freunde
im eisigen März in Tomsk und begrüßten sie zum Besuch in Coswig
im sonnigen August.
Wenn wir von „eisigem März“ sprechen, sollten wir das
klarstellen: Tomsk zeigte sich uns als ein wahres
Winter-Wunderland: überall lag Schnee, die Temperaturen lagen
mit -25 °C weit unter dem Gefrierpunkt und wir erlebten eine
Winterlandschaft, die es bei uns Coswig schon lange nicht mehr
zu sehen gab. Im Gegensatz zum Wetter empfingen uns unsere
Gastgeber sehr warmherzig und voller Freude. Ihre
Gastfreundschaft war überwältigend und jeder Wunsch wurde uns
von den Lippen abgelesen – auch wenn wir uns nicht immer mit
Worten verständigen konnten. Wir besuchten während unseres
Aufenthalts die den Unterricht, wurden mit Volkstanz, Jazz, Pop
und Volksliedern von den Gastgebern unterhalten und fuhren mit
Hundeschlitten durch den Wald.
Beim Besuch der Gäste in Coswig zeigten wir ihnen ebenfalls
unsere Schule, aber vor allem auch unsere Umgebung und
verknüpften das mit vielen gemeinsamen Aktivitäten, von denen
wir nur ein paar aufzählen möchten: ein Rundgang durch die
Dresdner Altstadt, ein Besuch in der Porzellanmanufaktur
Meißen, eine Paddeltour auf der Mulde, ein Tagesausflug in die
Bundeshauptstadt Berlin und eine Wanderung durch die Sächsische
Schweiz.
Wir haben uns fest vorgenommen, den nächsten Austausch zu
organisieren. Leider war uns das aus verschiedenen Gründen
bisher nicht möglich. Wir bleiben zuversichtlich, dass es bald
ein Wiedersehen geben wird!
Mit meiner Verabschiedung 2007 als Schulleiter des Coswiger
Gymnasiums wurde auch die Schulpartnerschaft des Gymnasiums mit
Togo begründet. Meinem Wunsch entsprechend, erhielt ich Spenden
für eine Schule im weniger geförderten Norden Togos statt
Blumen und Geschenken. Die ersten Gelder waren gesammelt!
Damals konnte niemand ahnen, dass aus diesen bescheidenen
Anfängen die Schulpartnerschaft auch nach 15 Jahren noch
Bestand hat. Inzwischen sind es schon drei Schulen, die wir
unterstützen. Neben der Realschule Koumondé auch die auf unsere
Initiative hin entstandene Realschule Kpewa, eines in der Nähe
liegenden kleineren Dorfes und das 2015 gegründete Gymnasium in
Koumondé.
Regelmäßig wurden in den folgenden Jahren von der
Schulgemeinschaft des Coswiger Gymnasiums Spendengelder für das
Togoschulprojekt gesammelt: zu zahlreichen Gelegenheiten, wie
die Sommer- und Weihnachtskonzerte, Auftritte von der Big Band,
Schulorchester, Chor u.a. Selbst als in den Corona-Jahren keine
Auftritte möglich waren, gingen Spenden ein. Die
Abiturjahrgänge 2020 und 2021 spendeten zu ihrem Abschied für
das Projekt 300 bzw. 750 Euro. Allen Beteiligten und
Engagierten gilt unser herzlicher Dank!
Das letzte Update zum Schulpartnerschaftsprojekt stammt vom Mai 2020. Es wurde im Jahrbuch des Gymnasiums 2019/2020 veröffentlicht. Corona bremste damals durch Schulschließungen die Übergabe der Schuluniformen etwas aus. Mit Schulstart am 2. November 2020 konnten sie den Schülerinnen der beiden Realschulen und des Gymnasiums übergeben werden. Wir sind froh, dass wir die Mädchen, die nach dem Absolvieren der sechs Schulpflichtjahre die Schule weiter besuchen, durch das Sponsoring ihrer Uniformen unterstützen können. Im Jahr 2021 wurden für 154 Schülerinnen der drei Schulen Uniformen in den Dörfern genäht. Dafür überwiesen wir 1.250 Euro. Im vergangenen Jahr waren es 200 Mädchen für deren Schuluniformen wir 1.620 Euro überwiesen. Die Übergabe fand Anfang Januar 2023 statt. Die Förderung der weiterführenden Schulbildung der Mädchen ist dabei das vorrangige Ziel.
Im Frühjahr 2021 konnte dann das Copy- und Informatik-Center in Kpewa eingeweiht werden, dessen Bau teilweise von unseren Spenden mitfinanziert wurde. Dafür spendeten wir im November 2021 noch das Geld für Stühle, die diesen Raum komplettieren sollten. Auch die Bibliothek an der Schule in Koumondé meldete Bedarf für neue Stühle an. Im August 2021 überwiesen wir das Geld dafür. Weitere 195 Euro benötigte die Bibliothek 2022, um die Bibliotheksbücher mit neuen Schutzumschlägen versehen zu können. Zum Jahresende 2022 wies das Togo-Konto einen Saldo von 6.517, 46 Euro aus.
An ein kleines Jubiläum möchten wir noch erinnern. Innerhalb der vergangenen 15 Jahre dürfte die Studienfahrt von 10 Schülerinnen und einem Schüler des Gymnasiums im Februar 2018 als ein Höhepunkt gelten. Vor 5 Jahren startete das abenteuerliche und einmalige Ereignis mit großem Medieninteresse und Aufregung bei allen Beteiligten. Begleitet wurde die Schülerdelegation von Herrn Zeimetz, Frau Lippok (inzwischen im Ruhestand) sowie Frau und Herrn Hamann. Die Organisation und Betreuung in Togo übernahm Eva Hamann, damals Mitarbeiterin am Goetheinstitut Lomé, der Hauptstadt Togos.
Uns liegt sehr viel daran, dass die vom Gymnasium gesammelten Spenden eins zu eins den Schulen in Togo zugutekommen und ebenso nachhaltig investiert werden.
Mit Dr. David Tchakoura*, unserem Bindeglied zu Togo in Deutschland, entwickelten wir deshalb eine Idee zur Vergabe von Mini-Stipendien für die besten Abiturientinnen als nachhaltige Investition in Bildung. Das könnte ein Anreiz sein, nach der Schule ein Studium oder auch eine Ausbildung zu beginnen, was leider nicht die Regel ist. Viel zu oft werden die Mädchen gleich nach Beendigung der Schule verheiratet. 250 Euro im Jahr pro Stipendiatin wären ausreichend, um sie bei Schulmaterialien, Fahrgeld und Mittagessen zu unterstützen. Zunächst könnten wir die Spendengelder dafür einsetzen. Wunderbar wäre natürlich, wenn sich Familien von Lernenden am Coswiger Gymnasium das auch privat als eine Patenschaft für ein togoisches Mädchen vorstellen könnten. Wir stellen es hiermit zur Diskussion. Die beste Abiturientin des Jahres 2023 werden wir privat mit solch einem Mini-Stipendium unterstützen.
Auf dem Erfolg der Hilfe für Togo sollte man sich aber natürlich nicht ausruhen. Damit weitere Schülergenerationen von dem verbesserten Unterricht und den Gaben aus Coswig profitieren können, braucht es weiterhin die Unterstützung von allen großzügigen Spenderinnen und Spender. Denn in Togo habe ich gesehen, wie viel mit dieser Schulpartnerschaft erreicht werden kann und wie bedeutend der Fortbestand derer für die Schüler und Lehrer ist. Und wie Herr und Frau Hamann wünsche ich mir, dass dieses Schulprojekt weiter am Laufen gehalten werden kann.
Den Schlussgedanken aus der Facharbeit von Hannah Franke, Abiturientin am Coswiger Gymnasium 2020, die sie nach den Eindrücken der Studienfahrt nach Togo 2018 verfasste, möchten wir uns anschließen und uns noch einmal ausdrücklich für jede Spende zugunsten des Schulprojektes bedanken!
Petra und Winfried Hamann
*David Tchakoura hat in Togo Germanistik studiert (Magister), anschließend Politikwissenschaften in Deutschland (Master und Promotion). Seit 2020 arbeitet er für die Stadt Konstanz als Leiter der Stabsstelle Konstanz International. 2013 war er am Coswiger Gymnasium, um sein Land und das Schulprojekt vorzustellen.